Dünnes Pferd auf Grund Lebererkrankung und Stoffwechselproblem
25. Juli 2025

Lebererkrankungen und Stoffwechselstörungen sind bei Pferden relativ häufige Ursachen für Gewichtsverlust und andere Gesundheitsprobleme. Die
Leber ist das zentrale Entgiftungsorgan und reguliert viele
Stoffwechselprozesse.
Ist sie beeinträchtigt, kann das Pferd Nährstoffe schlechter verwerten und zeigt oft unspezifische Symptome wie Mattigkeit, Gewichtsverlust,
Fellveränderungen oder Appetitlosigkeit.
Die Symptome von Leber- und Stoffwechselproblemen beim Pferd sind oft unspezifisch, aber auf Folgendes solltest du besonders achten:
- Mattigkeit und Leistungsschwäche: Das Pferd wirkt müde, hat weniger Energie, ist träger als sonst.
- Appetitlosigkeit oder Futterverweigerung: Das Pferd frisst schlecht oder weniger als üblich.
- Plötzlicher oder schleichender Gewichtsverlust
- Verdauungsprobleme: Zum Beispiel wiederkehrende Koliken, Durchfall oder Verstopfung.
- Verändertes Fell: Struppiges, glanzloses Fell, vermehrter Fellwechsel oder langanhaltendes Winterfell.
- Verhaltensänderungen: Das Pferd ist gereizt, nervös oder zeigt Desinteresse an seiner Umgebung.
- Gelbliche Schleimhäute (bei Leberproblemen): Besonders an Augen, Zahnfleisch oder Nüstern sichtbar.
- Stark riechender Urin oder Kot
- Wasseransammlungen (Ödeme): Vor allem unter dem Bauch oder an den Beinen.
Falls du solche Symptome bemerkst, ist es ratsam, zeitnah einen Tierarzt einzuschalten, um die Ursache abzuklären.
Es gibt einige natürliche Ansätze, die die Leber und den Stoffwechsel deines Pferdes sanft unterstützen können.
Hier einige bewährte Möglichkeiten:
Kräuter:
- Mariendistel und Artischocke gelten als klassische Leberkräuter, die die Regeneration und Entgiftung unterstützen.
- Löwenzahn und Brennnessel wirken harntreibend und stoffwechselanregend.
- Schafgarbe und Birke können ebenfalls positiv auf den Stoffwechsel wirken.
Homöopathie:
- Carduus marianus (Mariendistel): Unterstützt die Leberregeneration.
- Nux vomica: Bei schwacher Verdauung und stressbedingten Stoffwechselproblemen.
- Chelidonium majus: Hilfreich bei Leber- und Gallestörungen, insbesondere bei gelblichen Schleimhäuten.
Schüßler-Salze:
- Nr. 6 Kalium sulfuricum: Unterstützt die Ausleitung und Regeneration.
- Nr. 10 Natrium sulfuricum: Fördert die Entgiftung, speziell bei Leberproblemen.
- Nr. 9 Natrium phosphoricum: Hilfreich zur Unterstützung des Stoffwechsels und pH-Wertes.
Akupressur:
- Punkte wie Leber 3 (zwischen den Griffelbeinen an der Innenseite des Vorderbeins) oder Milz 6 können den Energiefluss der Leber und des Stoffwechsels fördern. Am besten von jemandem mit Erfahrung anleiten lassen. (siehe Akupressur Online Kurs ;-) )
Aromaöle:
- Lavendelöl: Beruhigend, kann Stress reduzieren.
- Rosmarinöl: Anregend für den Kreislauf und Stoffwechsel, aber immer stark verdünnt und mit Vorsicht einsetzen.
- Zitronenöl: Unterstützt die Entgiftung; geringe Dosierung, nur äußerlich (z.B. ins Stallklima, nicht auf die Haut).
Bachblüten:
- Crab Apple: Wird häufig als „Reinigung“ eingesetzt, v.a. bei Entgiftungsprozessen.
- Olive: Bei Erschöpfung, zur Regeneration.
- Walnut: Bei Umstellungen und Veränderungen, die den Stoffwechsel fordern.
Fütterung:
- Ein hochwertiges Heu ohne Schimmel oder Staub, möglichst strukturreich.
- Reduzierung von Zucker und Stärke (wenig Kraftfutter, keine zuckerhaltigen Leckerlis).
- Öle mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren (z.B. Leinöl) für die Energiezufuhr.
Bewegung:
- Regelmäßige, dem Pferd angepasste Bewegung fördert die Durchblutung und damit auch den Stoffwechsel.
Stressabbau:
- Stress kann den Stoffwechsel negativ beeinflussen, deshalb auf genügend Ruhepausen, Sozialkontakt und ein passendes Management achten.
Ergänzungsfuttermittel:
- Es gibt spezielle „Leberkräuter“-Mischungen im Fachhandel.
- Auch Präparate mit Bierhefe, Mineralerden oder Spirulina werden zur Unterstützung angeboten.
Hinweis:
Bitte immer beachten: Sanfte, natürliche Methoden ergänzen nicht die tierärztliche Diagnostik und Therapie.
Besonders bei erkrankten oder empfindlichen Pferden sollte die Anwendung im Vorfeld mit dem Tierarzt oder
einem spezialisierten Therapeuten abgesprochen werden.
11. Juli 2025

AKUPRESSUR - für den Stoffwechsel des Pferdes
Der Stoffwechsel eines Pferdes ist ein komplexes System, das zahlreiche Prozesse wie die Verdauung, die Energiegewinnung und die Entgiftung umfasst.
Ein gesunder Stoffwechsel ist die Grundlage für Vitalität, Leistungsbereitschaft und Wohlbefinden des Pferdes.
Doch Umweltfaktoren, Fütterungsfehler oder Stress können dieses Gleichgewicht aus der Bahn werfen.
Hier kommt die Akupressur ins Spiel.
Akupressur ist eine alte Methode aus der Traditionellen Chinesischen Medizin, bei der bestimmte Punkte am Körper mit sanftem Druck stimuliert werden. Diese Art der Massage kann gezielt bestimmte Organe und Systeme im Pferdekörper anregen - darunter auch den Stoffwechsel.
Regelmäßige Akupressur-Sitzungen können dazu beitragen, die Durchblutung zu fördern, Blockaden zu lösen und die Ausscheidung von Schadstoffen über Leber und Niere anzuregen.
Besonders in Zeiten des Fellwechsels, während der Trainingsphase oder nach Krankheit ist es ratsam, das Pferd aktiv beim Stoffwechsel zu unterstützen.
Ein weiterer Vorteil:
Akupressur fördert nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern wirkt sich auch positiv auf das Wohlbefinden und die Entspannung des Pferdes aus.
Sie ist einfach zu erlernen und kann, nach entsprechender Einführung durch einen erfahrenen Experten, vom Pferdebesitzer selbst angewendet werden.
Zusammengefasst:
Die regelmäßige Unterstützung des Stoffwechsels durch Akupressur kann viel dazu beitragen, Erkrankungen vorzubeugen und die Leistungsfähigkeit des Pferdes zu erhalten.
Gönne deinem Pferd diese wohltuende Pflege - es wird es dir durch Gesundheit und Lebensfreude danken.
So unterstützt du dein Pferd im Juli:
04. Juli 2025

Natürliche Kräuter und Samen für einen gesunden Fellwechsel und ein starkes Immunsystem
Der Sommer ist für viele Pferde eine ganz besondere Zeit – die Weiden locken mit saftigem Gras, die Tage sind lang und voller Aktivität. Doch mit dem Juli startet auch schon der nächste große Fellwechsel. Für viele Pferde bedeutet diese Phase eine zusätzliche Belastung für Stoffwechsel, Leber und Immunsystem. Mit gezielt ausgewählten Kräutern und Samen kannst du deinem Pferd helfen, diese Herausforderung gesund und vital zu meistern.
Warum ist Unterstützung im Juli wichtig?
Der Stoffwechsel deines Pferdes läuft während des Fellwechsels auf Hochtouren. Das „alte“ Fell muss weichen, neues, kräftiges Sommerfell wächst nach.
Für diese Prozesse benötigt dein Pferd mehr Nährstoffe und eine besonders gut funktionierende
Entgiftung. Die Leber arbeitet jetzt auf Hochtouren, und auch das Immunsystem ist gefordert.
Gerade im Hochsommer können zusätzlich Insekten, Hitze und Stress die Belastung verstärken.
Mit diesen natürlichen Zusätzen schenkst du deinem Pferd das Plus an Unterstützung:
Brennnessel
Die Brennnessel ist eine echte Powerpflanze und gilt seit jeher als Klassiker in der Pferdefütterung. Sie regt die Durchblutung an, unterstützt die körpereigene Entgiftung und enthält viele Vitalstoffe. Damit
fördert sie einen gesunden Fellwechsel und hilft dabei, Schadstoffe schneller aus dem Körper zu
transportieren. Viele Pferde nehmen getrocknete Brennnessel gerne als Kur auf.
Mariendistelsamen
Mariendistelsamen zeichnen sich besonders durch ihre positive Wirkung auf die Lebergesundheit aus. Die enthaltenen Wirkstoffe unterstützen die Leber bei der Regeneration und helfen, den Körper zu
entgiften. Das ist gerade während des Fellwechsels entscheidend, da die Leber in dieser Zeit besonders viel zu tun hat und Unterstützung gebrauchen kann.
Bockshornkleesamen
Diese Samen sind bekannt dafür, den Appetit anzuregen, die Verdauung zu fördern und die Regeneration sowie den Muskelaufbau zu unterstützen. Gerade für Pferde, die intensiv trainiert werden, ist das eine ideale Unterstützung. Auch schwächere oder ältere Pferde profitieren von Bockshornkleesamen.
Löwenzahn
Löwenzahn liefert zahlreiche Bitterstoffe, die den Stoffwechsel anregen und die Arbeit von Leber und Niere unterstützen. Außerdem trägt Löwenzahn zur natürlichen Entgiftung bei und stärkt damit das
gesamte Wohlbefinden deines Pferdes.
Inaktive Bierhefe
Inaktive Bierhefe (getrocknet und nicht fermentierend) ist eine hervorragende Quelle für B-Vitamine, Aminosäuren und Mineralstoffe. Sie wirkt sich positiv auf Haut, Fell und vor allem auf die Verdauung
deines Pferdes aus. Ein glänzendes, dichtes Fell ist oft ein Zeichen für eine gesunde Verdauung und gute Nährstoffversorgung.
Leinsamen
Leinsamen liefern viele wertvolle Omega-3-Fettsäuren, die sowohl für eine gesunde Haut als auch für ein glänzendes Fell sorgen. Zugleich regen sie auf natürliche Weise die Verdauung an und wirken sich positiv auf den ganzen Organismus aus.
So setzt du die Kräuter richtig ein
Die genannten Kräuter und Samen kannst du kurweise über ein paar Wochen als natürliche Ergänzung zum Grundfutter geben. Viele Pferde nehmen sie gerne an – beginne am besten mit kleinen Mengen und beobachte, wie dein Pferd sie verträgt. Besonders im Fellwechsel empfiehlt sich eine Mischung mehrerer dieser Pflanzen, um verschiedene Bedürfnisse gleichzeitig zu erfüllen.
Natürliche Unterstützung ‒ individuell und verantwortungsvoll
Jedes Pferd ist einzigartig und hat individuelle Bedürfnisse. Faktoren wie Alter, Trainingsumfang,
Gesundheitszustand oder auch Umweltbedingungen spielen eine wichtige Rolle dabei, welche Unterstützung sinnvoll ist.
Beobachte dein Pferd aufmerksam – Fell, Energielevel, Appetit oder auch die Verdauung geben wertvolle Hinweise.
Meine Empfehlungen dienen der natürlichen Unterstützung und Ergänzung, können jedoch keine
tierärztliche Diagnose oder Behandlung ersetzen. Bei Unsicherheiten oder besonderen gesundheitlichen Herausforderungen ziehe immer einen kompetenten Tierarzt oder eine Pferdetherapeutin hinzu.
Fazit:
Für einen strahlenden Sommer und einen gesunden Fellwechsel
Mit den richtigen Kräutern und Samen machst du deinem Pferd das Leben im Juli leichter.
Du sorgst für eine optimale Versorgung von Fell, Haut, Leber und Stoffwechsel – auf natürliche Weise.
Gönn deinem Pferd diese Extraportion Pflege – es wird es dir mit Vitalität und Wohlbefinden danken!
Sommerekzem - natürliche
Unterstützung im akuten Fall
27.Juni 2025

Das Sommerekzem ist für viele Pferdebesitzer eine große Herausforderung. Juckreiz, Schwellungen und offene Hautstellen beeinträchtigen Wohlbefinden und
Lebensqualität unserer Pferde – vor allem in den
warmen Monaten. Doch es gibt natürliche Möglichkeiten, dein Pferd im akuten Fall zu unterstützen und ihm
Linderung zu verschaffen.
Kräuter und pflanzliche Helfer
Kräuter wie Kamille, Ringelblume und Aloe Vera sind für ihre hautberuhigenden und entzündungshemmenden
Eigenschaften bekannt. Ein sanfter Aufguss aus diesen Pflanzen kann auf betroffene Hautstellen aufgetragen
werden. Aloe Vera-Gel direkt aus der Pflanze ist besonders kühlend und fördert die Regeneration geschädigter Haut.
Kokosöl & Schwarzkümmelöl
Kokosöl pflegt die Haut, wirkt leicht antibakteriell und hält Insekten fern. Am besten trägst du es mehrmals täglich dünn auf die betroffenen Stellen auf. Auch Schwarzkümmelöl kann sowohl äußerlich als auch innerlich angewendet werden und stärkt nachweislich das Immunsystem.
Homöopathische Unterstützung
Globuli wie Apis mellifica oder Sulfur werden häufig begleitend eingesetzt, um Juckreiz zu lindern und die
Hautregeneration zu unterstützen. Sprich dies aber am besten mit einem erfahrenen Tierheilpraktiker oder Tierarzt ab.
Essigwasser & sanfte Reinigung
Regelmäßiges Reinigen der betroffenen Stellen mit mildem Essigwasser (Apfelessig, stark verdünnt) hält die Haut sauber und hilft dabei, Bakterien und Pilze in Schach zu halten.
Schutz durch Ekzemerdecke
Auch wenn es keine direkte Unterstützung im akuten Fall ist, sorgt eine atmungsaktive Ekzemerdecke dafür, dass weitere Stiche durch Insekten vermieden werden. Weniger Stiche bedeuten weniger Juckreiz und schnellere Heilung.
Stallmanagement optimieren
Bringe dein Pferd in den Hauptflugzeiten der Mücken (vor allem morgens und abends) möglichst in den Stall oder in einen schattigen, windigen Bereich. Ventilatoren in der Stallgasse helfen, die Insekten fernzuhalten.
Insektenabwehr natürlich gestalten
Natürliche Insektensprays mit Lavendel, Neemöl oder Teebaumöl können helfen, die Plagegeister zu vertreiben. Achte darauf, dass alle Inhaltsstoffe für Pferde verträglich sind.
Zink und B-Vitamine
Eine ausreichende Versorgung mit Zink und B-Vitaminen stärkt die Hautbarriere deines Pferdes. Lasse gegebenenfalls ein Blutbild beim Tierarzt machen und besprich, ob eine Ergänzung sinnvoll ist.
Stressreduktion
Stress verstärkt oft die Symptome. Sorge für Ruhe, regelmäßige Bewegung und einen strukturierten Tagesablauf,
das unterstützt das Immunsystem deines Pferdes zusätzlich.
Eingeschränktes Grasen
Auf Weiden mit hohem Insektenaufkommen sollte die Aufenthaltszeit begrenzt werden. Kurzes Gras verringert die Zahl der Insekten in Bodennähe.
Schwefelblüte als Hausmittel
Einige Pferdebesitzer nutzen äußerlich Schwefelblüte (in Apotheken erhältlich), um die Haut trocken zu halten und Juckreiz zu mildern. Dennoch vorsichtig anwenden und an einer kleinen Stelle teste
Fazit
Natürliche Unterstützung kann deinem Pferd beim Sommerekzem akute Linderung verschaffen. Wichtig ist:
Beobachte dein Pferd genau und hole dir bei starken Symptomen tierärztlichen Rat, damit es gar nicht erst zu
Komplikationen kommt.
Wie erkenne ich die Schiefe
meines Pferdes?
20.Juni 2025

Jedes Pferd ist – ähnlich wie der Mensch – nicht vollständig
symmetrisch.
Die sogenannte natürliche Schiefe ist ein häufig unterschätztes Thema im Reitsport, sie beeinflusst sowohl das Wohlbefinden des Pferdes als auch die Qualität der täglichen Arbeit.
Doch woran erkennt man als Pferdebesitzer oder Reiter, dass das eigene Pferd schief ist?
1. Was bedeutet „Schiefe“ beim Pferd?
Unter Schiefe versteht man eine natürliche, meist angeborene Asymmetrie des Pferdekörpers.
Diese äußert sich darin, dass ein Pferd von Natur aus eine „hohle“ und eine „starke“ Seite hat.
Die hohle Seite ist oft handlicher, während die starke Seite gerne vorgeschoben wird.
Ziel des Trainings sollte sein, das Pferd möglichst geradezurichten, damit es sich gesund und leistungsfähig bewegen kann.
2. Mögliche Ursachen für Asymmetrien
- Anatomische Voraussetzungen: Individuelle Skelettstruktur und Muskulatur
- Vorangegangene Verletzungen oder Schonhaltungen
- Falsches oder einseitiges Training
- Haltungsbedingungen
3. Woran erkenne ich die Schiefe meines Pferdes? Wichtige Anzeichen
- Unterschiedliches Bewegungsmuster: Achte darauf, ob dein Pferd auf einer Hand (beispielsweise im Kreis geritten) deutlich leichter oder geschmeidiger läuft als auf der anderen. Häufig fällt es zudem schwer, sich auf einer Seite zu biegen oder zu stellen.
- Ungleichmäßige Bemuskelung: Viele asymmetrische Pferde besitzen auf einer Körperseite mehr oder stärker entwickelte Muskulatur, während die andere Seite schwächer erscheint. Besonders auffällig ist dies häufig an Hals, Schulter oder Kruppenmuskulatur.
- Schweifschiefhaltung: Der Schweif wird beim Laufen oder schon im Stand häufig nicht mittig, sondern nach links oder rechts getragen.
- Unterschiedlich abgenutzte Hufeisen oder Barhufe: Schiefe Pferde belasten ihre Hufe nicht gleichmäßig. Das äußert sich häufig in ungleichmäßigem Abrieb oder stärker abgeschliffenen Hufwänden auf einer Seite.
- Taktfehler oder Unregelmäßigkeiten im Gangbild: Plötzliche Taktunreinheiten oder Schwierigkeiten beim Angaloppieren auf einer Seite können auf eine ausgeprägte Schiefe hinweisen.
- Schwierigkeiten bei Lektionen: Probleme bei Bahnfiguren, Seitengängen oder beim Durchreiten von Wendungen sind weitere Hinweise auf eine mögliche Asymmetrie.
1. Was tun, wenn du eine Schiefe feststellst?
Wird eine Schiefe erkannt, ist es wichtig, ruhig und systematisch zu arbeiten.
Kontaktiere einen erfahrenen Trainer, Tierarzt oder Physiotherapeuten, um mögliche Ursachen professionell
untersuchen zu lassen.
Ziel des Trainings ist es, gezielt beide Körperseiten gleichmäßig zu kräftigen und das Pferd regelmäßig auf beiden Händen zu gymnastizieren.
Vielseitige Boden- und Handarbeit sowie gezielte Übungen unter dem Sattel können helfen, die natürliche Schiefe auszugleichen.
Fazit:
Die natürliche Schiefe ist ein normaler Zustand beim Pferd, benötigt aber Aufmerksamkeit und gezieltes Training.
Ein achtsamer Blick auf die Körpersprache und Bewegung deines Pferdes unterstützt nicht nur die Gesundheit,
sondern fördert auch die Harmonie zwischen dir und deinem Vierbeiner.
13. Juni 2025
Fünf effektive Übungen, um dein Pferd am Kappzaum geradezurichten.

Möchtest du dein Pferd am Kappzaum gezielt gerade richten und für mehr Balance und Losgelassenheit sorgen? Die Geraderichtung ist ein wichtiger Bestandteil gesunder Pferdeausbildung – sie schützt vor Überlastungen und schafft eine wertvolle Basis für jede weitere Arbeit. Im Folgenden stelle ich dir fünf bewährte Übungen vor, mit denen du dein Pferd am Kappzaum effektiv gerade richten kannst.
1. Gerades Führen auf beiden Händen
Führe dein Pferd am Kappzaum bewusst geradeaus – zunächst entlang der Bande, später auf der Mittellinie. Achte darauf, dass Vorder- und Hinterhand stets auf einer Spur bleiben. Insbesondere in den Ecken solltest du überprüfen, dass sich das Pferd nicht aus der Achse schiebt.
2. Schulterherein an der Hand
Das Schulterherein ist eine klassische Lektion zur Geraderichtung. Dabei bewegt sich die Schulter etwas nach innen, während das Pferd geradeaus weitergeht. Diese Übung lässt sich wunderbar am Kappzaum durchführen und verbessert nicht nur die Biegung, sondern fördert auch das gezielte Untertreten der inneren Hinterhand.
3. Übertreten lassen auf dem Zirkel (Zirkel verkleinern und vergrößern)
Führe dein Pferd zunächst auf einem großen Zirkel und verkleinere diesen allmählich, indem du die Hinterhand nach innen übertreten lässt. Anschließend vergrößerst du den Zirkel wieder. Diese Wechsel halten die Hinterhand aktiv und helfen dem Pferd, gerade zwischen den Schultern zu bleiben.
4. Geradeaus auf der Mittellinie führen
Die Mittellinie bietet keine stützende Bande – hier zeigt sich, wie sicher dein Pferd die Spur halten kann. Führe es
ruhig und konzentriert über die Mittellinie und achte darauf, dass ihr nicht nach innen oder außen drängt. Das schult die Koordination und vermittelt deinem Pferd ein echtes Gefühl für die Geraderichtung.
5. Hinterhandwendung auf gerader Linie
Mit dieser Übung schulst du die Kontrolle über die Hinterhand und förderst das Gleichgewicht deines Pferdes. Führe dein Pferd einige Meter geradeaus, halte dann an und lasse es über die Hinterhand wenden, bevor ihr die Bewegung fortsetzt. Hierbei bleibt die Vorderhand auf der Linie, während die Hinterhand aktiv umsetzt.
Fazit:
Diese fünf Übungen lassen sich wunderbar in deinen Trainingsalltag integrieren und bringen Abwechslung in die
Arbeit am Boden. Mit Geduld und bewusster Ausführung hilfst du deinem Pferd, langfristig gerade, zufrieden und gesund zu bleiben.
06. Juni 2025

Kappzaum und das „gerade richten“
des Pferdes - ein Schlüssel für
erfolgreiches Training und ein
gesundes Leben.
Das "gerade richten" ist eines der wichtigsten Ausbildungsziele in der
klassischen Reitkunst. Viele Reiterinnen unterschätzen jedoch, wie stark die natürliche Schiefe des Pferdes das Training beeinflusst. Ein wertvolles
Werkzeug, um das Pferd dabei auf sanfte, aber klare Weise zu unterstützen, ist der Kappzaum.
Warum "gerade richten"?
Das sogenannte "gerade richten" bedeutet, dass das Pferd mit den Hinterbeinen in die Spur der Vorderbeine tritt und beide Körperhälften gleichmäßig belastet und entwickelt werden.
Ein gerade gerichtetes Pferd kann das Gewicht des/der Reiterin besser tragen, ist gesünder und leistungsfähiger.
Ist das Pferd jedoch schief, belastet es die Vorhand zu sehr, trägt sich nicht optimal und ist anfälliger für
Verspannungen und Verletzungen.
Der Kappzaum ist ein traditionelles Trainingswerkzeug, das schon seit Jahrhunderten zur Ausbildung von Pferden verwendet wird. Er besteht meist aus einem Nasenriemen mit mehreren Ringen, an denen die Longe und/oder
Zügel befestigt werden. Im Gegensatz zum Halfter wirkt der Kappzaum präziser auf das Genick und die Nase des Pferdes – ohne auf das empfindliche Maul Einfluss zu nehmen.
Mit dem Kappzaum kann die Kommunikation zwischen Mensch und Pferd feiner und gezielter gestaltet werden. Durch sanfte Impulse und feine Paraden am Nasenriemen erhält das Pferd klare Signale, die es ermutigen, sich in Balance zu bringen und die Hinterhand aktiv einzusetzen. Besonders beim Longieren oder in der Handarbeit
unterstützt der Kappzaum das Pferd dabei, die Schulter frei zu machen und die Längsbiegung einzunehmen, ohne das Maul zu stören.
Wie fördert der Kappzaum das "gerade richten"?
Der Kappzaum ermöglicht es, das Pferd von Anfang an korrekt zu stellen und leicht zu biegen. Durch die gezielte
Hilfengebung kann der Ausbilder erkennen, auf welcher Hand das Pferd schwerfälliger ist, und individuell auf die natürliche Schiefe eingehen. Übungen wie das Longieren auf gerader Linie oder das Arbeiten an der Hand fördern die Symmetrie und helfen dem Pferd, kraftvoll von hinten nach vorne zu schwingen. Mit regelmäßigem Training
verbessert sich die Körperwahrnehmung des Pferdes, die Muskulatur entwickelt sich gleichmäßig, und das
Gleichgewicht wird geschult.
Tipps für die Praxis:
Wichtig ist, dass der Kappzaum gut angepasst ist – er sollte fest genug sitzen, um nicht zu verrutschen, aber
keinesfalls drücken.
Die Arbeit beginnt stets in kleinen Schritten:
Zunächst steht das Erarbeiten von Takt, Losgelassenheit und aktiver Hinterhand im Vordergrund. Mit Geduld und Feingefühl werden so nach und nach schiefe Bewegungsmuster ausgeglichen. Regelmäßige Pausen, Abwechslung und Lob stärken darüber hinaus die Motivation des Pferdes.
Fazit:
Der Kappzaum ist ein wertvolles Hilfsmittel im Training, um die gerade Richtung des Pferdes zu fördern und dessen Gesundheit zu erhalten bzw. nach Rekonvaleszens wieder herzustellen. Mit bewusster, gymnastizierender Arbeit
bereiten wir unser Pferd optimal auf das Reiten vor und legen die Basis für eine harmonische Partnerschaft.
Wenn du Fragen hast oder Unterstützung im Training mit dem Kappzaum suchst, stehe ich gerne zur Verfügung!
Die natürliche Schief des Pferdes - Warum gerade richten so wichtig ist.
30.Mai 2025

Viele Reiter kennen das Phänomen: Ihr Pferd läuft auf einer Hand locker und geschmeidig, auf der anderen fällt es ihnen schwer,
geradeaus zu gehen. Die Ursache dafür liegt häufig in der
sogenannten „natürlichen Schiefe“, einer anatomisch bedingten Veranlagung, die jedes Pferd von Geburt an mitbringt.
Doch was bedeutet diese Schiefe für die Gesundheit des Pferdes, warum ist das Geraderichten so wichtig und wie kann es zu einem langen, gesunden Reitpferdeleben beitragen?
Was versteht man unter der natürlichen Schiefe?
Kein Pferd ist von Natur aus exakt symmetrisch gebaut.
Die meisten Pferde haben eine bevorzugte Seite, sind entweder „Linksbieger“ oder „Rechtsbieger“.
Diese Schiefe zeigt sich nicht nur im Exterieur, sondern auch in den Bewegungen: Häufig fällt es dem Pferd leichter, sich zu einer Seite zu stellen und zu biegen, während es auf der anderen Seite verkürzt und unnachgiebig erscheint.
Die Bedeutung des Geraderichtens
Das Geraderichten ist ein zentrales Element klassischer Reitausbildung.
Ziel ist es, das Pferd so zu gymnastizieren, dass es auf beiden Seiten gleichmäßig beweglich und tragfähig
wird – unabhängig von seiner natürlichen Schiefe.
Dadurch kann das Pferd den Reiter feiner, balancierter und gesünder tragen.
Ohne ein gezieltes Ausgleichen dieser Schiefen entstehen oft Probleme:
Das Pferd belastet einzelne Beine übermäßig, Muskeln werden ungleichmäßig aufgebaut, Verspannungen und Abnutzungserscheinungen können die Folge sein.
Auswirkungen auf die Gesundheit
Bleibt die natürliche Schiefe lange unberücksichtigt, hat das weitreichende Folgen für den Bewegungsapparat.
Überbeanspruchte Gelenke, Sehnen und Bänder können schneller verschleißen, Muskelverspannungen und
Rückenprobleme treten häufiger auf.
Auch Taktunreinheiten oder Lahmheiten sind möglich.
Ein konsequentes Geraderichten sorgt dafür, dass das Pferd Kräfte gleichmäßig verteilt, sich von hinten nach vorne selbst trägt und die Kruppe aktiv einsetzt. Damit steigert sich nicht nur die Rittigkeit, sondern vor allem die
Gesundheit und Lebensdauer des Pferdes.
Fazit
Für ein gesundes und langlebiges Reitpferd ist das bewusste Geraderichten unverzichtbar.
Es geht nicht nur um Dressurausbildung, sondern um aktiven Schutz des Bewegungsapparats vor Verschleiß und
Schmerzen.
Liebevolle, systematische Gymnastik und ein achtsamer Blick auf die individuelle Schiefe sind eine Investition in das Wohlbefinden und den Erhalt der Gesundheit unserer Pferde.